Astrid Rosenbaum-Foltin

Prädikantin Kirchengemeinde Ratingen

Ordiniert am Sonntag, 4. September 2022 in der Stadtkirche Ratingen 

 

B. Meurer: Sie sind wieder nach Ratingen zurückgekehrt, warum?

A. Rosenbaum-Foltin:
Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Für mein Studium in Mathematik, Kunst und evangelische Religion bin ich nach Hessen gezogen, wo ich später mit meiner Familie - meinem Ehemann und unseren beiden Kindern - über 20 Jahre lebte. Meinen Mann lernte ich in Ratingen während meines Studiums kennen. Er folgte mir dann zwecks Aufnahme seines Studiums nach Hessen.

2015 kam ich wegen des Jobwechsels meines Mannes mit ihm nach Ratingen zurück. Unsere Kinder sind inzwischen erwachsen. Jetzt bin ich hier und arbeite als Lehrerin in Ratingen.

B. Meurer: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Prädikantin zu werden?

A. Rosenbau-Foltin:
Kindheit und Kirche
Meine Kindheit wurde ökumenisch geprägt. Mein Vater war katholisch, meine Mutter evangelisch. Ich habe einen katholischen Kindergarten und danach eine evangelische Grundschule besucht. In meiner Freizeit sang ich im Kirchenchor und spielte Flöte. Als ich älter war leitete ich ehrenamtlich Jugendgruppen.

Fortbildungen im kirchlichen Bereich
In Hessen gab es eine Lektoren-Ausbildung. Ich hatte in den 70er Jahren eine Predigthelferin kennen gelernt, über die ich zum ersten Mal einen Einblick in diese Tätigkeit bekam. Das wollte ich auch machen. Ich absolvierte diese Ausbildung und konnte damit Lese-Gottesdienste halten.

In Ratingen angekommen sprach ich Pfarrer Dr. Brinkmann an, ob ich etwas in dem Bereich machen könne. Leider gibt es im Rheinland diese Ausbildung nicht und wird auch nicht anerkannt. Das fand ich natürlich schade, aber habe mich dann doch entschlossen, die zweieinhalbjährige Ausbildung zur Prädikantin zu durchlaufen.

B. Meurer: Was planen Sie als Prädikantin, gibt es einen Schwerpunkt?

A. Rostenbaum-Foltin:
Ich möchte vermitteln, dass Kirche immer noch aktuell ist. Mich würde es freuen, wenn Kinder und Jugendliche sagen würden: Kirche ist ein „guter Verein“. Mein besonderes Ziel ist es, die jungen Menschen in Predigten mit einzubeziehen und sie zu begeistern.

Kirche und Kunst ist für mich ein weiteres großes Thema. Zum einen finde ich gut, Kunst in die Kirche zu bringen, beispielsweise in Form von Kunstausstellungen, zum anderen Kunstthemen in die Predigt einzubauen. Eine Möglichkeit wären Bilder von Chagall als Vorlage für einen Gottesdienst zu nehmen.

B. Meurer: Und was wünschen Sie sich für sich selbt?

A. Rosenbaum-Foltin:
Die freie Zeit, die ich habe, mir auch als freie Zeit – ohne schlechtes Gewissen – zu gönnen.

 

(Interview Astrid Rosenbaum-Foltin und Beate Meurer, Öffentlichkeitsreferentin Kirchenkreis/ Foto: Beate Meurer)