Situation der Menschen

Die Republik Kongo (früher Zaire) liegt in Zentralafrika in der Äquatorregion und erstreckt sich über eine Fläche, die mehr als sechs Mal so groß ist, wie die Bundesrepublik Deutschland.

Die Partnerkirchenkreise Longa und Dianga liegen in der Provinz Equateur fernab der wenigen Städte im äquatorialen Regenwald. Die Gemeinden des Kirchenkreises Ingende-Longa liegen bis auf 2 Gemeinden südlich des Flusses Ruki, und die Menschen gehören zum Stamm der Mongos. Der Kirchenkreis Dianga liegt nördlich des Ruki, und die Gemeindeglieder gehören zum Stamm der Ngome. Außerdem leben in beiden Kirchenkreisen Menschen, die zu den Pygmäen gehören. Sie haben in der dortigen Gesellschaft den niedrigsten Sozialstatus und leben unter besonders schwierigen Bedingungen.

Der nördliche Teil des Kongo war in den vergangenen Jahren Kriegsschauplatz. Obwohl es in diesem "Afrikanischen Weltkrieg", der seit 1996 über 3 Millionen Menschenleben gefordert und die Überlebenden körperlich und seelisch versehrt hat, 2001 zu einem Waffenstillstand gekommen ist, leben die Menschen in den Partnergemeinden unter unvorstellbar schweren Bedingungen:

Dörfer wurden zerstört und geplündert, Felder verwüstet, die staatliche Ordnung ist völlig zusammengebrochen, eine Infrastruktur oder Postwesen existieren nicht mehr. Viele Menschen hausen noch im Wald und trauen sich aus Angst vor mordenden und plündernden Soldaten nicht in ihre Dörfer zurück. Zahlreiche Minen liegen noch im Boden, besonders auf den Wegen zu den Wasserstellen und fordern immer wieder Opfer. Das Räumen der Minen ist unmöglich, denn der Urwald überwuchert innerhalb kürzester Zeit alles.

Die meisten Menschen in den Dörfern leben von der Subsistenzwirtschaft; sie sind Selbstversorger. Einzig Seife, Lampenpetroleum und Salz können nicht selbst produziert werden und müssen dazu gekauft oder getauscht werden. Geld besitzt fast niemand.