An(ge)dacht

Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl

Es gibt viele kuriose Gedenktage. Jeden Tag. Heute ist zum Beispiel „Gedenktag der Brezel“. Ein Tag, der hier bei uns nicht so wirklich begangen wird. Aber z.B. eine Laugenbrezel - am Besten frisch aus dem Ofen, außen knusprig, innen weich und warm, haben Sie bestimmt schon einmal gegessen.

Die Brezel ist ein sehr altes Gebäck - und sie ist mehr, ein sogenanntes „Gebildbrot“, also eine Backware, deren Form (früher oft) eine kultische Bedeutung hatte und zu entsprechenden Festen gegessen wurde. Bei der Brezel ist die Form recht einfach zu erklären. Angeblich gibt es sie schon seit dem 5.Jh. Symbolisieren soll sie die Unendlichkeit Gottes. Und so findet sich die Brezel als Segens-Symbol besonders im süddeutschen Raum auf vielen mittelalterlichen Ernte-Darstellungen. 

Segen und Schutz. Die Brezel als Symbol für den Segen Gottes. Aber wie kann ich mir den Segen vorstellen? Beim Blick nach draußen kann man sich dieser Tage den Segen vorstellen wie einen Regenschirm. Den braucht man auch, damit die knusprige Brezel nicht nass wird. Man ist unter dem Regenschirm geschützt - aber er entbindet einen nicht von der eigenen Verantwortung, auf Pfützen am Boden zu achten. Und eine Brezel - die kann man teilen wie einen Schirm. Und so wird der Segen für mich zum Segen für andere.