Sonja Christine Neuroth
Vertrauensperson im Rahmen des Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Übergriffe und Gewalt
Seit dem 1. Oktober 2023 ist Sonja Christine Neuroth als Vertrauensperson für den Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann im Einsatz. Zu den Kontaktdaten und dem Schutzkonzept kommen Sie über diesen Link.
Aufgewachsen im Raum Frankfurt am Main absolvierte sie eine Verlagsausbildung und war fünfzehn Jahre in der Zentrale einer Frankfurter Bank tätig. In diesen Jahren lernte sie Rudolf, ihren Ehemann kennen, sie bekamen eine Tochter und zogen 1996 als Familie nach Düsseldorf-Angermund, später nach Ratingen Hösel.
Nach der Familienpause absolvierte sie eine Ausbildung zur Entspannungspädagogin. In ihrer Berufspraxis als Entspannungstherapeutin wurde jedoch rasch deutlich, wie hilfreich persönliche, das Umfeld klärende Gespräche für die Stressreduzierung sind. So folgten mehrere therapeutische Zusatzausbildungen, bevor sie schließlich die Ausbildung zur Heilpraktikerin (Psychotherapie) erfolgreich abschloss und ihre Praxis in 2011 entsprechend erweiterte.
„Mir ist es wichtig, Menschen zu begleiten, nicht zu führen.“ Um die Kompetenz in ganz unterschiedlichen Bereichen zu erlangen, die nach und nach zu einem Ganzen zusammenwachsen sollen, habe sie sich parallel zu ihrer Praxis weiter ausbilden und „zurüsten“ lassen. Dazu gehörten mehrjährige Ausbildungen zur Geistlichen Begleitung, zur Klinischen Seelsorge, zur Trauerbegleitung und zur Notfallseelsorge. „Verschiedene Aspekte im Therapiebereich konnte ich so vertiefen – und ehrenamtliche Begleitungen in Krankenhaus und Altenheim sowie eine monatliche Trauergruppe in der Gemeinde kamen hinzu. Thematisch geht es immer um das Existenzielle“, schildert Sonja Christine Neuroth.
Wie kamen Sie zu Ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten?
„Dies ergab sich meist durch meine Ausbildungen, manche Anfrage kam auch überraschend auf mich zu, da ich in der beruflichen Praxis ja mit den „tieferen“, oft umwälzenden Themen des Lebens verbunden bin. So bin ich auf die Ökumenische Notfallseelsorge im Kreis Mettmann durch einen sehr berührenden Zeitungsartikel aufmerksam geworden. Natürlich geht zeitlich nicht alles parallel, z.B. habe ich die jährlichen Trauerkurse ausklingen lassen, als ich als ehrenamtliche Notfallseelsorgerin begann.“
Und jetzt sind Sie die Vertrauensperson für den Kirchenkreis, wie kam es dazu?
„Einer der Koordinatoren der Notfallseelsorge, Pfarrer Frank Schulte, fragte mich, ob ich mir das vorstellen könne... Der Kirchenkreis suchte eine gut qualifizierte Vertrauensperson für seine Präventionsarbeit und seine Initiative gegen sexualisierte Gewalt. Nach Gesprächen im Kirchenkreis und einiger Bedenkzeit entschloss ich mich, diese Aufgabe zu übernehmen.“
Inzwischen hat sie an einer Intensivschulung teilgenommen. Inhalte waren hier unter anderem:
- Schutzkonzept zur Prävention der EKIR d.h. wie schützen wir die, die Schutz benötigen vor sexualisierter Gewalt?
- Selbstverständnis der Evangelische Kirche und ihrer Schutzbefohlenen, z.B. Haltung in der Seelsorge, professionelle Schutzmaßnahmen
- Wege, wie Betroffene Hilfe finden können z.B. Kontaktadressen von Vertrauenspersonen sowie Beratungs- und Meldestellen im Landeskirchenamt
- Wachsender Bekanntheitsgrad bei allen Mitarbeitenden in den Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Abhängigkeitsverhältnissen geschützt werden müssen. Strukturen dürfen nicht dazu führen, dass es zu Grenzverletzungen oder zu Übergriffen kommt.
„Wichtig ist, dass Menschen in der Kirche sowie in der gesamten Gesellschaft für dieses Thema sensibilisiert werden. Jeder Vorwurf muss „gehört“ und ernst genommen werden“, ergänzt Sonja Christine Neuroth.
Aufgaben einer Vertrauensperson
Jeder Kirchenkreis beruft mindestens eine Vertrauensperson., an die sich Betroffene wenden können. Sie begleitet Betroffene seelsorglich-vertraulich und hat eine „Lotsenfunktion“, ist aber nicht für die Fallbearbeitung verantwortlich. Betroffene und Ratsuchende können sich telefonisch an die Vertrauensperson wenden. Sie nimmt die Meldung behutsam auf, kennt die weiteren Verfahrenswege und kann dazu beraten.
Die Vertrauensperson ist mit den zuständigen Institutionen gut vernetzt und kann an diese vermitteln und auf Wunsch die Betroffenen begleiten. Im Bedarfsfall wird sie den Kontakt aufnehmen und die ersten Schritte einleiten. (Quelle und detaillierte Infos Ev. Kirche im Rheinland: schutzkonzepte_praktisch_neu_2021.pdf (ekir.de)
Sonja Christine Neuroth privat Was macht Ihnen Freude in Ihrer Freizeit?
„Oh, ich liebe alles, was mit Farben und Düften zu tun hat. In der Vergangenheit habe ich gerne auf Seide gemalt. In unserem Garten genieße ich die Farbenvielfalt und die Düfte der Blumen, pflanze sehr gerne. Und ich begeistere mich fürs Wasser, die weiten Strände der Insel Juist …. auch ein gemeinsamer Ausflugstag mit den Rädern am Rhein oder Ruhr entlang, das ist wunderbar, entspannt mich völlig. Ja, und nicht zu vergessen: unsere beiden schnurrigen Katzen, Amun und Mias, machen mir große Freude.“
(Text und Foto: Beate Meurer, Öffentlichkeitsreferat)